Sie sind hier:
  • Aktuelles
  • Rückschau auf Vorhaben und Projekte im Kulturbereich der Jahre 2019 bis 2023

Rückschau auf Vorhaben und Projekte im Kulturbereich der Jahre 2019 bis 2023

10. Mai 2023

Zu Beginn der ausgehenden Legislaturperiode konnte man noch nicht ahnen, was gut ein halbes Jahr später auf die Gesellschaft zukommen würde. Erst Corona und mitten in dreijährige Pandemie auch noch der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und all die Folgen dieser internationalen Krisen. Diese haben die Kulturlandschaft stark beeinflusst und auch der Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen hat sich diesen großen Herausforderungen gestellt. Im Nachfolgenden soll an dieser Stelle einmal reflektiert werden.

Corona und Krieg

Gruppenfoto House of Good Power
Ein Tanz für ein kreatives Miteinander unter Pandemiebedingungen: Das Tanzvideo "House of good Power" von Ann-Kathrin Tietje ist eines der vielen Projekte, die im Rahmen der Stipendienförderung des SfK realisiert wurden. Foto: Alexander Rogge

Nach der erfolgreichen Haushaltserhöhung zu Beginn der Legislaturperiode stand bei der Arbeit des Kulturressorts in den Jahren 2020 - 2022 besonders im Fokus, die Kulturszene in der Corona-Pandemie in ihrer Vielfalt und Kreativität zu unterstützen und zu erhalten oder die Folgen des Kriegs in der Ukraine für die Kulturschaffenden zu kompensieren.

Wir erinnern uns noch gut an das Nähen von Mundschutzmasken der Näherinnen im Theater, die Stipendienprogramme für Künstlerinnen und Künstler oder die finanziellen Schutzschirme, um Verluste der Einrichtungen aufzufangen.

Erwähnenswert ist auch der Ansatz, virtuelle Ausgleichsangebote zu schaffen oder die Bespielung von Außenflächen in der Innenstadt durch die kulturellen Akteure und Akteurinnen zu initiieren.

Ab Herbst 2022 musste man sich mit den Begriffen "Gasmangellage" und "Energiesparmaßnahmen in Kultureinrichtungen" auseinandersetzen.

Wichtige Förderungen und Finanzierungen

Die Aufstellung des Kulturetats ab 2020 mit einer Erhöhung um fast 10 Prozent hat einige begrüßungswerte Entscheidungen ermöglicht wie zum Beispiel die höhere Förderung der freien Szene, der kulturellen Institutionen; oder auch Einrichtungen ganz neu in die Förderung aufzunehmen. Aufgestockt wurden auch variable Mittel für zusätzliche Projektbudgets und -förderungen sowie die Verbandsförderung.

Im Sinne der in den Kultureinrichtungen tägigen Menschen waren zudem die Einzelmaßnahmen zur Abwendung prekärer Beschäftigung wichtig (zu erwähnen sind: Festanstellungen bei der Musikschule, Honorarerhöhungen für VHS und Anhebung der untersten Gehaltsgruppe beim Theater).

Umgesetzt wurden darüber hinaus wichtige investive Maßnahmen (Modernisierung der Brandschutz- sowie der Trink-Löschwasser-Anlagen im Theater, Reduzierung des Energieverbrauchs durch moderne LED- und Veranstaltungstechnik, Einsatz von Digitalisierungsmitteln …).

Zentrum für Kunst und andere wichtige Bauvorhaben

Begonnen wurden auch einige mehrjährige investive Bauvorhaben (Ozeanien-Ausstellung im Übersee Museum, der Masterplan zum Erweiterungsbau am Focke-Museum, Erweiterungs- und Magazinanbau beim Staatsarchiv).

Besonders hervorzuheben ist die Realisierung des Zentrums für (freie) Kunst im Tabakquartier in Bremen-Woltmershausen, aber auch die mit einem Letter of Intend zugesagte Förderung eines Zentrums für Kollektiv-Kultur auf dem ehemaligen Kaffee HAG-Gelände in Bremen-Walle.

Stadtmusikanten- und Literaturhaus
Das Stadtmusikanten- und Literaturhaus ist ein zentraler und sichtbarer Ort für die Bremer Literaturszene in der Mitte der Stadt.

Zudem haben Senat und Kulturdeputation Anfang März 2023 weitere Weichenstellungen für das Stadtmusikanten- und Literaturhaus in der Bremer Innenstadt vorgenommen, indem sie dem Abschluss eines Mietvertrags mit dem Investor, der Joh. Jacobs-Gruppe, zustimmten. Damit wird auch dem Wunsch der Bremer Literaturszene nach einem zentralen, sichtbaren Ort in der Mitte der Stadt Rechnung getragen. Und auch mit Blick auf die Bewerbung Bremens um den UNESCO-Titel "City of Literature" kommt dieser Entscheidung eine große Bedeutung zu.

Um all diese Aufgaben zu bearbeiten - immerhin galt es daneben allein mit den Künstlerstipendien-Programmen I und II ein 16-fach höheres Antragsvolumen als in "normalen" Jahren zu bewältigen, war das Kulturressort mit den Akteurinnen und Akteuren der Kulturszene an vielen Stellen gemeinsam erfolgreich tätig.